Ich spiele gerne Spiele, die das Prädikat “Spiel des Jahres” auf ihrer Schachtel abgebildet haben und ich sammle auch alle Prämierungen und viele Spiele der Nominierten- und Empfehlungslisten. Ich bin damit groß geworden und vertraue dem roten Pöppel dabei, ein für mich interessantes Spiel zu finden.
Dass dies nicht in jedem Jahr gelingt, weil ich einen persönlichen Geschmack habe und nicht jedes Spiel mir gleich toll vorkommt, kann ich verschmerzen und vertröste mich einfach auf das folgende Jahr.
Im letzten Jahr jedoch, passierte es mir, dass ich in meinem (Wenigspieler-) Bekanntenkreis auf das Spiel des Jahres angesprochen wurde, dieses sei doch ein Spiel, von dem es auch einen Roman gäbe, das wäre doch jetzt bei einem großen Kaufhaus im Angebot gewesen.
Dieser Irrtum meiner Bekannten, einer Mutter, die ihrer Tochter ein Spiel schenken wollte, ist, wie im letzten Jahr bereits ausgiebig diskutiert, entschuldbar, denn schließlich prangte auf “Die Tore der Welt” ein riesiger roter Pöppel mit dem Aufdruck “Spiel des Jahres” und dem nicht wirklich vielsagenden Zusatz “PLUS”.
Nun hat die Jury “Spiel des Jahres e.V:” in den Bereichen “Spiel des Jahres”, “Kinderspiel des Jahres” und “Kennerspiel des Jahres” ihre Nominierungen für 2011 bekanntgegeben. Mit dem Bereich “Kinderspiel” habe ich tatsächlich kein Problem, da es die Altersgruppe der 4-8 jährigen anspricht, für die eindeutig eigene Kriterien gelten. Aber ein “Kennerspiel”? Mich verwirrt das und ich finde es überflüssig. Die hier gelisteten Spiele können ebensogut den üblichen roten Pöppel tragen und/oder auf der Empfehlungsliste landen. Eine “gemeinsame” alphabetisch geordnete Nominierungsliste liest sich richtig gut:
7 Wonders
Asara
die verbotene Insel
Lancaster
Qwirkle
Straßbourg
Natürlich gibt es Unterschiede in der Komplexität der Spiele, so dass auch diese Nominierungsliste nicht ohne kleingedruckte Sternchen auskommt, um die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen der Spiele kenntlich zu machen. Aber eigentlich sind die sechs Nominierungen ein ausgezeichneter Querschnitt des gesamten Spielejahrgangs, der richtig viele gute Spiele hervorgebracht hat, die auch ohne Pöppel spielenswert sind. Insofern ist der Jury die diesjährige Auswahl schon einmal gelungen, ebenso die erweiterte Empfehlungsliste, bei der dann kein Unterschied mehr zwischen "Kenner" und "Regulär" gemacht wird.
Nichtsdestotrotz frage ich mich: Wäre Schach eigentlich das Kinderspiel, reguläres Spiel oder Kennerspiel des Jahres geworden? Ich habe es als Kind mit 7 Jahren gelernt, bin zwar, wie manche andere, kein Wunderkind im Schach gewesen, aber habe das Spiel seitdem in seinen unterschiedlichen Entwicklungsstufen erlebt und werde es wohl bis ins hohe Alter spielen. Oder Domino, für das es Weltmeisterschaften gibt, die von Erwachsenen gespielt werden? Diese Beispiele zeigen die große Schwierigkeit, Spiele in eine Schublade zu stecken. Ein Kind spielt Schach eben anders als ein Erwachsener.
Kurz und gut: Spiel des Jahres: ja! Kennerspiel des Jahres: Nein! Ich werde dieser Unterscheidung auch in Zukunft keine große Bedeutung beimessen und denen, die mich um Rat bitten, je nach Interesse Spiele mit oder ohne Pöppel empfehlen. Das kann ein Qwirkle dann genauso sein wie ein “Schlag den Raab”, ein 7 Wonders oder einfach nur Schach. Es kommt eben immer drauf an.
Dass dies nicht in jedem Jahr gelingt, weil ich einen persönlichen Geschmack habe und nicht jedes Spiel mir gleich toll vorkommt, kann ich verschmerzen und vertröste mich einfach auf das folgende Jahr.
Im letzten Jahr jedoch, passierte es mir, dass ich in meinem (Wenigspieler-) Bekanntenkreis auf das Spiel des Jahres angesprochen wurde, dieses sei doch ein Spiel, von dem es auch einen Roman gäbe, das wäre doch jetzt bei einem großen Kaufhaus im Angebot gewesen.
Dieser Irrtum meiner Bekannten, einer Mutter, die ihrer Tochter ein Spiel schenken wollte, ist, wie im letzten Jahr bereits ausgiebig diskutiert, entschuldbar, denn schließlich prangte auf “Die Tore der Welt” ein riesiger roter Pöppel mit dem Aufdruck “Spiel des Jahres” und dem nicht wirklich vielsagenden Zusatz “PLUS”.
Nun hat die Jury “Spiel des Jahres e.V:” in den Bereichen “Spiel des Jahres”, “Kinderspiel des Jahres” und “Kennerspiel des Jahres” ihre Nominierungen für 2011 bekanntgegeben. Mit dem Bereich “Kinderspiel” habe ich tatsächlich kein Problem, da es die Altersgruppe der 4-8 jährigen anspricht, für die eindeutig eigene Kriterien gelten. Aber ein “Kennerspiel”? Mich verwirrt das und ich finde es überflüssig. Die hier gelisteten Spiele können ebensogut den üblichen roten Pöppel tragen und/oder auf der Empfehlungsliste landen. Eine “gemeinsame” alphabetisch geordnete Nominierungsliste liest sich richtig gut:
7 Wonders
Asara
die verbotene Insel
Lancaster
Qwirkle
Straßbourg
Natürlich gibt es Unterschiede in der Komplexität der Spiele, so dass auch diese Nominierungsliste nicht ohne kleingedruckte Sternchen auskommt, um die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen der Spiele kenntlich zu machen. Aber eigentlich sind die sechs Nominierungen ein ausgezeichneter Querschnitt des gesamten Spielejahrgangs, der richtig viele gute Spiele hervorgebracht hat, die auch ohne Pöppel spielenswert sind. Insofern ist der Jury die diesjährige Auswahl schon einmal gelungen, ebenso die erweiterte Empfehlungsliste, bei der dann kein Unterschied mehr zwischen "Kenner" und "Regulär" gemacht wird.
Nichtsdestotrotz frage ich mich: Wäre Schach eigentlich das Kinderspiel, reguläres Spiel oder Kennerspiel des Jahres geworden? Ich habe es als Kind mit 7 Jahren gelernt, bin zwar, wie manche andere, kein Wunderkind im Schach gewesen, aber habe das Spiel seitdem in seinen unterschiedlichen Entwicklungsstufen erlebt und werde es wohl bis ins hohe Alter spielen. Oder Domino, für das es Weltmeisterschaften gibt, die von Erwachsenen gespielt werden? Diese Beispiele zeigen die große Schwierigkeit, Spiele in eine Schublade zu stecken. Ein Kind spielt Schach eben anders als ein Erwachsener.
Kurz und gut: Spiel des Jahres: ja! Kennerspiel des Jahres: Nein! Ich werde dieser Unterscheidung auch in Zukunft keine große Bedeutung beimessen und denen, die mich um Rat bitten, je nach Interesse Spiele mit oder ohne Pöppel empfehlen. Das kann ein Qwirkle dann genauso sein wie ein “Schlag den Raab”, ein 7 Wonders oder einfach nur Schach. Es kommt eben immer drauf an.
Jens Loddeke, Spiele-Akademie.de
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